
Wir gehen nun tiefer in unserem „Baum“ hinab und stoßen auf den Stamm.
Er steht für die sogenannten „Zwischenüberzeugungen“.
Diese Zwischenüberzeugungen werden auch häufig „Regeln“ genannt, da sie jene inneren Filter repräsentieren, durch die wir unsere Umwelt wahrnehmen.
Einige Beispiele für solche Zwischenüberzeugungen sind:
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Oft sind solche Überzeugungen konditional formuliert. Wenn Sie das Gefühl haben, dass es Ihnen hilft, können Sie gern das Wort „wenn“ verwenden.
Schauen wir uns nun die Verbindung zwischen Zwischenüberzeugungen und automatischen Gedanken an.
Automatischer Gedanke: Sie hat nicht auf meine Nachricht geantwortet, also habe ich bestimmt etwas falsch gemacht.
Zwischenüberzeugung: Wenn ich immer allen gefalle, werden sie mich lieben.
Automatischer Gedanke: Mir geht es schlecht, aber wenn ich zum Arzt gehe, wirke ich schwach.
Zwischenüberzeugung: Ich muss stark sein, sonst verliere ich jeglichen Respekt und keiner liebt mich mehr.
Automatischer Gedanke: Ich bin zu einem wichtigen Meeting zu spät gekommen, jetzt werden alle sehen, dass ich ein Versager bin.
Zwischenüberzeugung: Wenn ich einen Fehler mache, heißt das, ich bin ein kompletter Versager.
Wie Sie sehen, gibt es eine direkte Beziehung zwischen unseren automatischen Gedanken und den „Regeln“, die wir uns selbst auferlegen (den Zwischenüberzeugungen).
Die meisten unserer Überzeugungen entwickeln wir bereits in der Kindheit, wenn sich unsere Psyche noch im Aufbau befindet.
Viele Eltern äußern dabei stereotype Sätze wie:
Ein Mann, der den Glaubenssatz „Männer weinen nicht“ verinnerlicht hat, kann irgendwann seine eigenen Gefühle nicht mehr ausdrücken; die aufgestauten Emotionen schlagen womöglich in Aggression oder Depression um.
Und die Überzeugung über das Essen ist ein idealer Nährboden für Essstörungen.
Wir sollten uns daher sehr bewusst sein, welche Einstellungen wir unseren Kindern vermitteln – sonst müssen sie sich im Erwachsenenalter möglicherweise einer Psychotherapie unterziehen, um destruktive Überzeugungen aufzulösen.

Ihre Überzeugungen werden zu Ihren Gedanken, Ihre Gedanken werden zu Ihren Worten, Ihre Worte werden zu Ihren Handlungen, Ihre Handlungen werden zu Ihrem Schicksal.
Mahatma Gandhi
Im therapeutischen Prozess ist es entscheidend, die eigenen Zwischenüberzeugungen zu erkennen und zu bewerten, ob sie destruktiv sind.
Wir werden noch öfter auf das Thema Zwischenüberzeugungen zurückkommen, doch im nächsten Kapitel bewegen wir uns auf die tiefste Ebene unserer Überzeugungen zu.